Von Fiji fliegt man 75 Minuten nach
Tonga, rasch sind die Einreiseformaliäten erledigt, das Gepäck
verstaut und ab geht es in das Noa Guesthouse in Nuku'alofa.
Lange keinen Regen gesehen? Macht nix,
in Tonga begegnet er uns gleich nach der Ankunft im Guesthouse.
Vielversprechend ist der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht, warten wir es ab.
Vielversprechend ist der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht, warten wir es ab.
Noch laufen wir mit Jacken durch die
Gegend. Der Himmel ist grau, die Temperaturen milde bis- ich
weiss nicht so recht.
Als
der Regen sich verzogen hat, machen
wir einen keinen Rundgang durch die Hauptstadt des Königreiches. An
allen Ecken sieht man Autos, die wie Rostlauben aussehen, und es gibt
neben netten Häusern auch jede Menge eher ärmlicher Häuser. Selbst
die diversen Ministerien und die Kirche des Königs könnten einen
neuen Anstrich gebrauchen, und nicht mal Zeiger weist die
königliche Kirchturmuhr auf!
Der Königspalast steht in
Meeresnähe innerhalb einen grossen Parks, ist wie die meisten Häuser
auch aus Holz erbaut. Er ist selbstverständlich gut eingezäunt,
aber Wachen habe ich nicht entdeckt.
Kirchen gibt es an bald jeder Ecke,
besonders die evangelikalen Sekten sind hier sehr aktiv. Im Flieger
haben wir eine Gruppe junger Männer dabei, bestimmt 30 an der Zahl,
alle in dunklen Anzügen, weissem Hemd und sauberem Haarschnitt....
Sie stimmen in der Warteschlange am Einreiseschalter gleich ihr
erstes zart gesummtes Lied an.... Halleluja....
Wir nehmen im "Friends" unser
Abendessen ein, für mich gibt es Fisch mit Pürree aus der
Maniokwurzel und Sauce aus Kokosnussmilch.
Morgen ist eine Inselrundfahrt geplant,
in einer Höhle können wir schwimmen, heisst es zumindest!
Ich dachte bei Schwimmen eher an Palmen
, Sonne und Sandstrand.
Südseefeeling, wo bleibst du?
Wir sollten eigentlich in einem kleinen
Hotel am Strand unterkommen, das von Österreichern geführt wird. Diese sind aber offenbar pleite, und so wohnen wir nun im "
Noa Guesthouse"...( ohne H !)
Das Frühstück ist 10x besser als das
auf Fiji, es gibt Rührei, eine ganze! Scheibe Toast, Papaya und
ausreichend Tee oder Kaffee, am nächsten Tag ein ordentliches
Porridge.
Mit einem Kleinbus geht es dann 1x um
die Insel, und die ist nicht allzu groß.
Die Hauptinsel hat 277 qm3, und
dort leben etwa 2/3 der Bevölkerung Tongas.
Auf allen Inseln
zusammen leben etwa 120.000 Einwohner, davon ca 80.000 auf der
Hauptinsel. Die Insel wirkt recht zersiedelt. Die Hauptstadt kann man
gerade noch als Stadt erkennen, dann verläuft sich alles irgendwie.
Es folgen Felder und immer wieder einzelne Häuschen. Erst wenn man
den nächsten nadelartigen Kirchturm in weiß entdeckt und daneben
eine Schule, kann man annehmen, dass es sich wieder um eine Art Stadt
handelt. Für mich wirken dies Art von Kirchtürmen aggressiv,
besonders einer in Metall kommt mir echt rüber wie eine Nadel zum Stechen.
Es wird viel Ackerbau betrieben, Gemüse
angepflanzt, mit kleinem Gerät umgegraben. Gelegentlich sieht man
auch einen Traktor. Viele Äcker liegen brach. Der vulkanische Boden
ist fruchtbar. Exportiert wird angeblich kaum etwas. Die Felder
müssen ihre Familien ernähren. Die übliche Kinderzahl liege
zwischen 5 und 12.
Fabriken habe ich keine entdeckt, bis
auf eine chinesische. Was sonst?
Nach Geldumtausch und kurzem
Marktrundgang geht die Inseltour los.
Schüler tragen oft Schuluniformen, und
bei einigen gehört ein um die Hüften geschlungenes Palmblatt- Tuch
dazu. Aber auch viel Erwachsene tragen noch die traditionellen
Bastteile.
Übergewichtigkeit ist tatsächlich an
der Tagesordnung, leider auch schon bei sehr vielen jungen Menschen.
Der Gesundheit zuträglich dürfte das eher nicht sein, aber das königliche
Vorbild spielt vielleicht auch eine Rolle.
Wir halten an einem Museum. Das heißt, das war mal eins. noch vor einem Jahr.
Jetzt habe die prinzessliche Hoheit alles eingesammelt und eingelagert. Es werde ein neues Museum an anderer Stelle gebaut. Die verbliebenen
Fotos in alten Rahmen, die in einer großen, im traditionellen Stil
erbauten Halle hängen sind vergilbt, Texte kaum noch lesbar, und die
Scheiben halbblind. Es gebe davon Kopien und die seien gesichert
aufbewahrt. Ansonsten hängen überall dicke Vorhängeschlösser
in einer an sich schönen Anlage mit einem kleinen Park.
Gegenüber befindet sich das Inselkrankenhaus, es sieht von außen ganz ordentlich aus.
Durch ein kleiner Wäldchen kommen wir zum Strand und sind froh, endlich Sonne, Wind und Wellen zu erleben .
Zum Abendessen marschieren wir wieder ins "Friends", das uns auch heute nicht enttäuscht. Die Menge an Reis mit Thunfisch in einer grossen Schale ist kaum zu schaffen.
Gegenüber befindet sich das Inselkrankenhaus, es sieht von außen ganz ordentlich aus.
Zuerst haben wir uns dahin gestellt, wo
James Cook 1777 gelandet sein soll. Mehr als einen Gedenkstein findet
man da nicht, daneben befindet sich ein kleiner Friedhof mit den hier typischen
steingefassten Gräbern, in deren Mitte ein großer Hügel
aufgeschüttet ist. Verziert werden die Gräber mit reichlich
Plastikblumen , gelegentlich Gedenksteinen und öfters mal mit
großen, senkrecht aufgespannten traditionellen Tüchern. Die
Trauerfarbe ist lila. Wenn in einem Haus jemand verstorben ist, so
wird der Gartenzaun meterlang mit lila Tüchern verhängt.
Gräber von Königen oder sonstigen
Höhergestellten sind auf pyramidenartigen Hügeln angelegt. Das Grab
selbst ist obenauf. Betreten sollte man die Steinstufen nicht, das
wäre ein Tabubruch.
Weiter geht zum einzigen großen Relikt
aus der Vergangenheit, einem Torbogen aus Muschelkalk, über dessen
Bedeutung noch spekuliert wird. Es ist so eine Art Stonehenge der
Südsee.
Ha'amonga 'a Maui (Trilithon - aus 3
Steinen bestehend) nennt sich die Anlage. Das auszusprechen muss man erst einmal
üben.
Durch ein kleiner Wäldchen kommen wir zum Strand und sind froh, endlich Sonne, Wind und Wellen zu erleben .
Weiter zu einem tiefen Loch in
Wassernähe, wo das Meer immer wieder hineinschießt und sich dann
gurgelnd zurückzieht. Das Loch befindet sich hinter einer
natürlichen Felsbrücke zwischen Land und Meer, über die sich
der Bus hinwegquält.
Irgendwann dazwischen krabbeln wir noch
in eine schöne Stalaktitenhöhle, in deren hinterster Ecke man bei
Bedarf in einem dunklen Teich baden darf, was wohl auch desöfteren
vorkommt.
Allzulange kann man aber nicht verweilen, es kommen doch
immer mal wieder kleine Grüppchen, die dieselben Orte besuchen wie
wir.
Wir machen eine kleine Kuchenpause
unter einem Spinnenbaum. Diese soll ungiftig sein!
Noch viel mehr Spektakel bieten
die Blowholes an der Steilküste ( Mapu'a Vaea ), die sich vom einen
Ende des Blickfeldes bis zum anderen hinziehen und von wo man sich
gar nicht losreißen kann. Laut frisch aufgestelltem Infostein
schießen die Fontainen bis zu 17 Metern hoch.
Letzter Punkt für heute sind die
Flughunde, die zuhauf in riesigen Bäumen herumhängen, sich
räkeln, schubsen, kratzen, strecken, mal wie ein Brathuhn an einem,
mal am anderen oder auch an beiden Beinen hängen. Da ist echt was
los! Diese Tiere sollen eine Flügelspannweite von 70 cm haben.
Am schönsten finde ich einen langen
hohen, spitzen Nadelbaum, an dessen Zweigen sie sich wie
Christbaumschmuck aufgehängt haben.
Wir lassen uns in der schönen
Abendsonne bei der großen Anlage mit den gut abgesperrten
Königsgräbern aus dem Bus setzen und schießen mit unseren
Fotoapparaten auf eine sehr schöne Steinkirche gegenüber, die aber
NICHT das königliche Gotteshaus ist. Das ist da ja das
unscheinbare Gebäude mit fehlendem Uhrzeiger, abblätterndem Putz
und einer Leiter zum Glockenturm, damit man die königlichen Glocken wenigsten zum Läuten bringen kann.
Zum Abendessen marschieren wir wieder ins "Friends", das uns auch heute nicht enttäuscht. Die Menge an Reis mit Thunfisch in einer grossen Schale ist kaum zu schaffen.
Die Läden auf dem Heimweg kennen wir
schon, die Besitzer uns auch. Wir sind nichts weiter als Wasserflaschenkunden und werden doch wie alte Freunde begrüßt.
Morgen geht es mit dem Flieger nach
Neiafu auf Vava'u und dann mit einem Boot auf eine kleine
Insel. (Mala Island)
Donnerstag :
es geht auf die
Feundschaftsinseln... 11Uhr ist Abfahrt vom Guesthouse.
Am kleinen Inlandflughafen haben
wir eine kurze verwirrende Zeit. Das Auto, das zuerst mit 3
Personen und einer Menge Gepäck losgefahren ist, kommt und kommt
nicht an. Der Flug ist um 30 Minuten vorverlegt worden, auch das gibt
es.
Es wird am internationalen Flughafen
gesucht, unser Fahrer telefoniert. Es vergehen bestimmt 15 Minuten,
bis der vermisste Fahrer mit Unschuldsmiene aufkreuzt. Ohne Absprache mit
unserem Fahrer hat er noch andere Touristen zugeladen, die aber noch
gar nicht richtig startbereit waren.
Nun endlich wird unser Gepäck gewogen, den Pass
muss man nicht zeigen, man braucht bloß noch auf seine handgeschriebene Bordkarte zu warten.
Das Warten beginnt. Der
Himmel ist bewölkt, es regnet abschnitts- und tröpfchenweise, dann
doch ganz schön heftig.
Auf dem Flug ist das Wetter nicht
schlecht und obwohl ich am Fahrwerk sitze, kann ich jede Menge
kleiner Inselchen und Riffe sehen.
In 3 Autos - von ziemlich klapprig bis o.k.- geht es in den Ort. Einmal Rundgang, 1x Markt, 1x Supermarkt. Die
notwendigsten Dinge müssen besorgt werden, und zum Abschluss gibt es
einen guten Kaffee mit Fruchttörtchen.
Dann fahren wir ans Meer, wo ein
kleines offenes Bötchen schon auf uns wartet.
Jetzt heisst es: Hose hochkrempeln,
Schuhe aus, Rucksack und Obstbeutel geschultert. Dann ab ins Wasser
und irgendwie rein ins Boot. Den Koffer schleppen zum Glück andere.
Nach kurzer Fahrt gibt es eine
freundliche Begrüßung am Sandstrand, aber zuerst müssen wir zusehen,
wie wir uns wieder aus dem Boot hieven, unseren Krempel einsammeln
und ins Wasser steigen, um an Land zu kommen.
Wir haben es alle geschafft!.
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