Dienstag, 10. November 2015

Sonntag ist Kirchtag


Am Sonntag geht auf Tonga gar nichts.
Wenn man auf die Idee kommt, auf die Hauptinsel zu fahren, muss man gut gefrühstückt haben.
Alles ist zu!
Du bekommst nirgendwo einen Kaffee oder etwas zu Essen... also fast wie Ramadan, aber da bekommst du ja wenigstens nachts etwas....
Also machen wir uns auf in die Kirche. Die Mädels vom Hotel nehmen uns im Boot mit, und dann geht es vorbei an den Schweinen, über die Dorfstrasse bis hin zur Kirche mit der spitzen Nadel, die in den Himmel sticht.
Wir sind gehalten, uns schicklich zu kleiden, auch der Bootsführer hat seinen Sonntagsstaat
angelegt.






Wir nehmen am Gottesdienst einer Mormonengemeinde teil. Wir werden freundlich aufgenommen und aufgefordert, der Gemeinde mitzuteilen, wo wir denn herkämen.
Es sind etwa 80 Leute anwesend, vorwiegend Frauen, aber auch junge Männer und Kinder, keine alten Leute. 
Vorne sitzt die  Herrenriege, in der Mitte eine Art Bischof... heisst es...
Die Kinder kichern und zappeln neugierig herum wie überall... Aber auch für Erwachsene herrscht kein Schweigegebot. Eine Dame mit tongaischen Ausmassen erklärt uns z.B. immer wieder den Ablauf des Gottesdienstes.
Auf der einen Seite wird zu Beginn ohne grosses Brimborium das Abendmahl zubereitet und flink auf hygienischem Plastiktablettchen durch die Menge getragen. Dann folgt das Wasser in kleinen Medizintöpfchen, die sofort in einer Öffnung im Tablett wieder entsorgt werden.
Es folgen ein paar Lieder und ein paar sehr leise vorgetragene Reden.
Das Ganze findet in ein schmucklosen, kahlen Raum statt, in dem sich keinerlei christliches Symbol entdecken lässt.
Imponierend sind die überdimensionierten Krawatten, die fast identisch sind mit denen, die die amerikanischen Herren auf dem Plakat tragen....
Sofort nach dem Gottesdienst huschen die Kinder in verschiedene kleine Klassenräume, wo sie in diversen Gruppen unterrichtet und zu guten Mormonen gemacht werden sollen.
Ich habe mir errzählen lassen, dass sich die Mormonen seit etwa 20 Jahren hier breit machen . Sie verdrängen mit ihren Anwerbemethoden die Church of Tonga und auch die Katholiken. Es gibt aber mindestens noch 5 weitere evangelikale Gruppen hier. 
Allerorts ist mir aber tatsächlich vor allem die weisse Kirche mit der unangenehm spitzen, zum Himmel gerichteten Nadel aufgefallen...







Nach der Kirche  geht es mit dem Boot zurück auf Mala Island, und dann wird eine Runde geschnorchelt.











Ein bisschen fröstelig ist es beim Reingehen, und wenn man zu lange im Wasser bleibt, wird's kalt....



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