Mittwoch, 11. November 2015

Lavafelder und Dornenkronen auf SAVAI


Die Nacht war wieder einmal schwül, der übliche Regenschauer prasselte mit heftigem Wind auf die Hütten. Dank Ohropax ist es für mich kein Problem.

Die kalte Dusche fühlt sich nach dem ersten Schock wie eine Erfrischung an.
Das Frühstück ist gut, aber fettig und süß. Es gibt  Kuchen mit einer Art Buttercreme obendrauf, knusprige Pfannkuchen, süsse Kokos-Zuckermarmelade, Papaya, Bananen, Weißbrot, Butter und Kochei. 
Wo es nur geht, wird Kokosnuss reingemischt, was alles zwar schmackhaft, aber auch  noch fettiger macht, als es sowieso schon ist. Bei dem einen oder anderen drückt es schon im Magen...
Der Ausflug im gepolsterten Bus führt uns zu Lavafeldern, die von Vulkanausbrüchen zwischen 1905 und 1911 stammen. 
Es wird eine Nebenstraße angesteuert, die unserem einheimischen Busfahrer unbekannt ist, und da wir nicht den hochbeinigen Holzbus haben, sondern auf Plastikpolstern in einem anderen Klapperbus kleben, ist anfangs noch unklar, ob wir damit durchkommen oder umkehren müssen.






Das Fahrtglück ist uns hold, wir schleichen zwar vor uns hin, aber so können wir die grüne Hölle um uns herum mal im Sonnenschein, mal im Regen intensiv betrachten. Das Meiste war mal gerodet und genutzt, ist aber mittlerweile wieder überwuchert. An manchen Stellen wäre kein Durchkommen.
 



Besonders faszinieren mich die riesigen Farrne, die mich an die künstlichen in Singapur erinnern....
Sobald die Strasse asphaltiert ist, ist auch wieder links und rechts ein Häuschen neben dem anderen, aber keine Kneipe, kein Hotel, kaum ein Geschäft. Und wenn, dann ist es eine kleine Bude, aber die kann man an einer Hand abzählen.
Als erstes erreichen wir nun die Lavafelder der Vulkanausbrüche von vor 100 Jahren. In den Ritzen fängt es schon wieder tüchtig an zu grünen.




 Selbst Frangipanibäume machen sich wieder bemerkbar.





Damals wurde ein ganzes Dorf zerstört. Übrig blieb nur das Gerippe einer Kirche. Der Lavastrom floss durch sie hindurch.






Ganz in der Nähe war das Grab einer Nonne, die wegen ihrer Mildtätigkeit hoch verehrt war. Der Lavastrom hat ihr Grab ausgespart, und es ist heute als Loch in der Schwarzen Masse zu bewundern. Dafür wurde diese Jungfrau in Rom selig gesprochen. Ich müsste mal einen Kundigen aufsuchen, der mir das genauer erklären kann, das mit der Seligsprechung und vor allem das Warum.






Wie befinden uns nun auf der Nordseite der Insel Savaii. Diese Gegend soll am besten touristisch erschlossen sein, was einem höchstens dadurch auffällt, dass an einer Anlage Resort steht und eine Mauer drumherum ist und schon bald die nächste auftaucht, allerdings da schon ohne Mauer, aber mit Hecke. (bei Jane )




Unser Bus fährt hinein in die Anlage, bis auf den Rasen zwischen die kleinen Häuschen.

Wir müssen zahlen: Eintritt für alle, auch den Busfahrer und seine  2 Assistenten, alleine dafür, dass wir eintreten und gucken und etwas essen wollen. Wenn wir uns Wasser gehen, wird es teurer. Das sei auf Samoa eben so Sitte.
Wir haben es auf manchen Strecken eher wie Wegelagerei erlebt. Da kassiert einer ab, weil wir den Weg benutzten und durchs Dorf gehen. Später will eine Familie noch Geld haben, weil wir an ihrem Grundstück den Bus geparkt haben. The Samoan way... sagen sie...
Zurück zum Strand. Ja, da ist auch ein Lokal, aber es gibt nur Fish und Chips... aha....aber heute gibt es die auch nicht.... wohl gemerkt, bei Jane, in dem Resort, wo wir gerade den Eintritt bezahlt haben.
Wir trinken dann etwas und schauen uns die Hütten an.
Die Katze darf hoffentlich umsonst trinken.






Auf den ersten Blick sieht die Anlage erheblich besser aus als unsere. Der zweite Blick ist ernüchternd, und übrig bleibt nur der Vorteil einer netten kleinen Terrasse vor dem Schlafraum, sowie ein mit Rasen gepolsterter Untergrund, bevor der  Sandstrand anfängt.






Gäste kann man an einer Hand abzählen, dafür gibt es genug Viehzeug.
Die Betreiber tragen aber eine Arroganz zur Schau, die alleine schon genügt, um die Anlage zu meiden. Dann doch lieber da wo wir wohnen, herzlich aufgenommen und betreut werden und letztendlich einmal selber erleben, wie die Einheimischen leben. Viel ursprünglicher geht es kaum....
Die Wäsche wird in einem großen Topf mit kaltem Wasser gewaschen. Das ergibt eben kein strahlendes Persilweiß. Man lebt mit der Natur. Um 18 Uhr ist es dunkel, also wird man spätestens um 20 Uhr müde. Die Hunde tun ihre Pflicht und halten brav Wache .
Morgens nach halb 7 hat man im Bett ja wirklich nichts mehr zu suchen, die Sonne ist bereits auf  ihrem Weg, die kalte Dusche ruft.




Der dritte Programmpunkt muß noch abgehakt werden.  Schwimmen mit Schildkröten...

Die Tiere werden in einem größeren Teich gehalten und durch ein Netz daran gehindert, in die Freiheit zu entfliehen. Nach Bezahlung des Eintrittsgeldes dürfen wir zu ihnen ins Wasser steigen, oder es sein lassen. Der Preis ist derselbe. Sie werden mit Papaya angelockt und gemästet. Zur Belustigung mancher Gäste hebt der Papayaschnipsler eines der großen Tiere aus dem Wasser, um es  zu zeigen. Das Tier hat nicht vor Freude gestrahlt.

Kann man es den Leuten andererseits verdenken, wenn sie an den Touristen auch ein wenig verdienen wollen?






Nach reichlich Regenschauer und Sonnenschein geht es zurück in die Hütten, ein Schnorchelgang ist gerade noch drin.






 Diesmal sehe ich wieder viele Dornenkronen,und sie wirken ziemlich träge vollgefressen. Bewegt hat sich nie eine.
Ich schwimme relativ weit raus und bin fasziniert von den vielen Fischen, die ich heute zum ersten Mal entdecke. Das Riff ist an der Stelle fast geschlossen und so flach unter mir, dass ich mit den Händen rankomme, was heißt, dass ich vorsichtig mit Bauch und Beinen sein muss, zumal ich keine Flossen, sondern nur Schwimmschuhe an den Füßen habe.
Hängebauchschweine sollten hier nicht schwimmen...
Mit einer roten Fischart mit sehr schönem Muster und riesigen Augen spiele ich bestimmt 10 Minuten herum, will unbedingt ein schönes Foto haben. Leider beobachten die mich genauso intensiv wie ich sie, und so gibt es nur ein paar "na ja" Bilder.
Das Abendessen findet heute schon vor 17 Uhr statt, wen wundert's, wenn man 3 Stunden später bei völliger Dunkelheit schon gähnt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen