Mittwoch, 11. November 2015

Samoa satt - die andere Seite von Upolu


Heute geht der Ausflug auf die andere Seite der Insel. Wir sind noch immer auf der Hauptinsel Upolu. Dort wohnen die meisten Samoaner.
Die Nachbarinsel Savaii ist zwar etwa 40% größer, hat aber nur 40% weniger Bewohner.
Am Busbahnhof herrscht morgendliches Gedränge.



Zuerst fahren wir wieder in die Berge, es geht durch die Dörfer, man sieht in die offenen Häuser hinein und hinten wieder raus, fast überall.
Auf abenteuerlicher Strasse quält sich der Bus erst den Berg hoch, dann stottert er zur Küste runter. Die meisten von uns haben sich ihren Holzsitz mit einem Kissen gepolstert, um sich besser auf die tollen Ausblicke konzentrieren zu können.



Das letzte Dorf am Strand liegt in einer Sackgasse. Auch hier gibt es Spuren des Taifuns von 2012. Die Bodenplatte ist noch da. Das Haus ist weg.


 Das ist ein typisches offenes Wohnhaus. Das Bettzeug liegt am Tag irgendwo erhöht herum.


 Breiter ist der Strand hier nicht, auch nicht sonderlich lang, die Bucht ist eher klein.


Von hier aus wandert die Gruppe etwa 2 1/2 Stunden bis zur nächsten Bucht. Dort wartet der Bus dann mit mir. Ich pflege meinen Husten und will mich in der Hitze nicht abquälen.
Der Bus fährt eine gute Stunde durch die Landschaft. Wir kommen durch eine Hochebene, in der nichts als Kokospalmen stehen.


Man hat einen schönen Blick auf die Berge und in anderer Richtung bis zum Meer. Dann muss er wieder auf schmaler Strasse runter um Strand.


Eine Kuhherde kreuzt plötzlich unseren Weg.




Irgendwann habe ich ein dringendes Bedürfnis. Es gibt weit und breit keinen Laden, keine Kneipe.  Also spreche ich eine Frau an, die sich schon eine ganze Zeit ausgiebig meine Erscheinung betrachtet hat. Unbeobachtet bleibt man hier nicht eine Minute.  Ich muss mich mit Gestik und Mimik verständlich machen, denn gemeinsame Sprache haben wir  nicht.
Sie versteht! und führt mich sofort in ihr Haus, scheucht die Enkelkinder weg und zeigt auf die WC -Tür. Ich habe nicht schlecht  gestaunt, als sich da, in recht ärmlicher Behausung eine ordentliche WC Ausstattung befand.




Danach bittet sie mich noch in ihr eigenes Haus nebenan, denn das WC war im Haus der Tochter, wie sich dann herausstellt. Wie üblich, wohnt der Clan zusammen auf dem schwarzen Vulkangestein, mit den Verstorbenen direkt vor der Terrasse. Sie ist -wie ich-  eine Großmutter, und so wird großmütterliche Erfahrung ausgetauscht, mit Händen und Füssen.




 Ein paar ihrer Enkelkinder wollen fotografiert werden. Die Posen sind immer die gleichen.





Der Gesprächsstoff geht uns bald aus, und so verabschiede ich mich und schaue mir wieder die üppige Natur an.








Die Gruppe erscheint verschwitzt und ermattet, der Bus ächzt wieder die Berge hoch und die nächste Wanderung ruft. Ich kann nichts davon erzählen, denn ich spaziere wieder nicht mit, sondern spaziere zwischen Gräsern, Büschen, Kokospalmen, Farnen, gemüseschleppenden Bauern, Insekten und ein paar Hütten hin und her.

An einem kleinen Wasserfall, den man nur über einen steilen Hang erreicht, wäscht ein Mädchen Wäsche.



 
Das Wort Waschmaschine spielt hier noch keine Rolle. So wird dann Hausarbeit schnell Schwerarbeit.












Jetzt ist für alle Erholung angesagt. Es geht zu einem Strand mit feinem hellen Sand, einem Lokal und einer kleinen Anlage mit Fales, den offenen Wohnhütten. Manche gehen ins Wasser zum Schnorcheln, andere erholen sich beim Essen.





Zum Tagesabschluss fahren wir zu 2 Wasserlöchern in einen interessanten Park an der Küste. Die Steilküste hat mich mehr beeindruckt als die Wasserlöcher, aber die ganze Sache ist sehr schön angelegt und der Park voller blühender Büsche und ansehnlicher anderer Pflanzen.








Auf den letzten Metern erwischt uns noch ein Regenguss, die meisten kommen aber gerade noch trocken in den Bus. Die eigentlich nicht vorhandenen Scheiben ergreift man nun mit der Hand, zieht sie nach oben und schiebt sie unten etwas nach außen in eine Rille und schon kann einem der Regen
nichts mehr anhaben. Sie sind zwar mehr oder weniger undurchsichtig, aber auch kein besonderer
 Anblick.
Dann fahren wir schnell zurück ins Hotel. Angeblich gibt es in den Dörfern so einen Art Sittenpolizei, die die Leute um kurz vor 19 Uhr  von den Strassen jagt, da von 19 bis 19.15 Gebetszeit sei, täglich. Da käme es auch schon mal vor, dass in der Zeit Autos angehalten und an der Weiterfahrt gehindert würden.




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