Samstag, 7. September 2013

Sonne am Sonntag

Mit 2 Decken, einer Fleecejacke, 1 Paar Socken, einem langärmeligen T- Shirt und einer Schlafanzugshose versehen, war die nächste Nacht angenehm warm.
Die Sonne scheint den ganzen Tag, aber es weht ein kühler Wind. Ich mache gar nichts, faulenze vor mich hin, genieße die Ruhe vor dem Sturm.
Morgen reist die Truppe an.

Abends habe ich immer noch gefaulenzt.....



....... und es mir dann zur Nacht schmecken lassen....





Nadi..... Little India.... Aquarius on the Beach


Samstag, 7.3.13  ...   im "aquarius on the beach"

Die erste Nacht ist kalt, und als vor 6 die Sonne aufgeht, hält es mich mit langer Hose, langärmeligem T-Shirt und Fleece- Jacke nicht länger im ungemütlichen Bett.
Internetzugang habe ich immer noch nicht. Der Wifi-  Zugang, für den ich bezahlt har, lässt sich von meinem Zimmer aus gar nicht erreichen. Um 8 käme jemand, der würde das Problem beheben, sie hätten ihn gestern schon bestellt..... Das kann was werden.... Und ob es eine dicke Decke für die nächste Nacht gibt, bleibt abzuwarten. Die Frau an der Rezeption ist dick eingemummelt, die Einheimischen klagen auch über die Wetterveränderungen. Die Kälte käme aus Neuseeland, dort sei es ja noch kalt.... Aber hier sei es ja normalerweise warm um dies Zeit.....  Wie oft habe ich diesen Satz schon auf meinen Reisen gehört..... 
Daher habe ich bislang immer behauptet, dass ich nirgendwo hinfahre, ohne eine lange  Unterhose im Gepäck dabei zu haben, als Wärmemittel für den Tag oder in der Nacht. Genug Klamotten, um sie obenherum übereinander zu tragen, hat man immer dabei, aber 3 lange Hosen ???  Das könnte schwierig werden,,,,,
Ausgerechnet jetzt habe ich diese lange Unterhose NICHT dabei. Wer fliegt schon in die Südseee mit Skiunterwäsche ???  Meine bewährten Prinzipien hätte ich beibehalten sollen... Eine Unterhose mehr und eine Oberhose dafür weniger....
Gestern um Mitternacht habe ich einfach nicht realisiert, dass ich ja an der Rezeption nach einer Decke hätte fragen können....
Nun kann ich nur noch auf den Wettergott hoffen und eine Decke für die Nacht.  Morgen ist Sonntag. Kirchgang ist hier fast Pflicht, falls ich mich nicht irre. Die Geschäfte sind geschlossen.

Es ist bald 8 und ich bilde mir ein, dass die Sonne schon anfängt, ein bisschen zu heizen.
Schreiben kann ich offline, aber weder Fotos noch Text posten. Hoffentlich bleibt das nicht die ganze Zeit so.... 
Ein anderes Netzwerk... TravellersSite... ist permanent erreichbar. Das sind wohl die Nachbarn... Müsste mal rauskriegen, welche.... Die haben eine gute Verbindung verfügbar....
Das Frühstück, das im Preis inbegriffen ist, besteht aus 2 Pfannkuchen mit Ahornsirup und einem Becher Tee oder Kaffee. Mehr gibt's nach der Karte.


Die Aussicht ist umsonst. 


Die Sonne scheint und es ist wärmer als gestern.


Wifi habe ich mittlerweile, aber nicht in meinem Zimmer. Nachdem die Leute an  der Rezeption immer dasselbe Zeugs erzählt haben... Es käme einer... Man arbeite daran... Habe ich mich beim Manager und Chef beschwert, die hier herumliefen.... 2 Engländer oder Australier, nehme ich an... Die verdienen sich mit ihren Butzen dumm und dämlich, und letztendlich ist es ihnen egal, obwohl sie so tun als sei Sich-Kümmern ihr Hauptanliegen... Aber  es wird wieder gequatscht, die Antenne sei zwecks Verbesserung ausgetauscht worden und am Montag würden sie doch glatt... kann man vergessen das Geschwätz... Als ihnen sagte, dass sie den Gästen in diesem Zimmer sagen müssten, sie sollen sich ihre Wifi- Karte nebenan besorgen, haben sie doof geguckt.

Heute bin ich in Nadi gewesen, wollte mich mal umschauen und mit dem Bus fahren... Der sollte um 11 fahren. 
Statt dessen kommen gleich 2 Taxifahrer angelaufen, die ihre Dienste  anbieten. Der eine war sogar so dreist,  zu behaupten, meine Uhr gehe falsch, daher hätte ich den Bus verpasst... Der nächste behauptet, dass samstags um 11 gar keiner fährt.... Schließlich bin ich mit einer Dreier- Frauenclique von den Salomeneninseln mit einer dritten Taxe gefahren...


Nadi ist so eine Art indischer Enklave, habe ich den Eindruck. Ein von Indern geführter Laden reiht sich an den anderen. Souvenirs, Lebensmittel, Klamotten, in unregelmässiger Folge, immer dasselbe... Wenn man stur weitergeht, verhallen die Lockrufe hinter einem schnell...



Ich kaufe in einer Apotheke ayurvedischen Hustensaft, bin begeistert, dass sie die Mittel von der Firma Himalaja führen. Ich kann gleich viel besser Husten..... Die kalte Nacht hat mir zugesetzt.

Dann erreiche ich am Ende der Hauptstraße den größten Hindutempel im pazifischen Raum. 








Zurück geht es auf der Schattenseite der Strasse. Wenn sie da ist, die Sonne,  dann brennt die tüchtig. Es weht immer noch ein für hier eher ungewöhnlicher Wind ... An all dem sei Neuseeland schuld... Dort herrschten gerade Temperaturen von 4 Grad, und durch den Wind würde diese kalte Luft hierher gebracht.
Für heute Nacht habe ich mir gleich 2 Decken geben lassen....
Einen netten Chinesen habe ich dann in der Stadt entdeckt und einen großen Teller mit Reis, Gemüse und Hähnchen verzehrt, dazu eine Riesenmenge Cashewkerne,  und flottes Internet gibt es gratis.


Von dem Trubel habe ich bald genug und fahre wieder an den Strand.



So darf es bleiben.....


Für heute Nacht habe ich mir 2 Decken geben lassen... gestern habe ich es nur mit langer Hose und Fleecejacke versucht.... war nicht so gut...
Fiji kann nichts dafür, es weht ein kalter Wind vom neuseeländischen Winter herüber....




Von Seoul nach Nadi....

Hong  bringt mich mit dem Auto zur Bushaltestelle, ich muss keine 2 Minuten warten bis er kommt.
5 Minuten später, an einer  Ampel,  steht der Fahrer auf, geht durch den ganzen Bus und prüft, ob die 3 Fahrgäste auch den Gurt umgelegt haben. Er kehrt an seinen Platz zurück und dreht sich kurz vorher noch einmal um. Die Hände in weissen Handschuhen werden aneinander gelegt, an die Oberschenkel gedrückt, und dann folgt eine tiefe  Verbeugung vor uns 3 Fahrgästen, begleitet von einem Satz, den ich leider nicht verstehe. Vielleicht wünscht er uns allen eine gute Fahrt. Nun geht es ab in den Stau Richtung Flughafen.
Heute ist es in Seoul diesig und stickig, ein guter Tag, um es zu verlassen.


Spektakel am Flughafen...


 

Der Flug von Seoul nach Nadi war gut, etwas unruhig, aber ich hatte einen Sitzplatz vor der Wand mit Beinfreiheit, konnte meine Haxen hochstrecken und habe auch geschlafen. 
Wir flogen mit einem A330, diese ist doch deutlich kleiner, älter und weniger komfortabel als der A380 mit dem ich von Frankfurt nach Seoul geflogen bin. 
Die Crew von Korean Air war allerdings in beiden Maschinentypen gleich umsichtig, freundlich, geduldig, empfehlenswert, die Haarknoten  sauber aufgespießt und die Halstücher akkurat gebunden. 

Beim Vorwärtsschieben der Essenswagen im Flugzeug gehen die Stewardessen aufrecht. Die Tour rückwärts mit dem leeren Wagen wird zu meinem Erstaunen nur tief gebeugt erledigt. Ab und zu erfolgt ein kurzer Halt, ein Blick nach oben, und dann geht es rasch weiter rückwärts im Bücklingsgang. 

In Seoul  ist es jetzt fast 7, auf Fiji bei der Ankunft fast 10, da ist der Zeitunterschied nicht so dramatisch . Meine Pillenrationen und Augentropfen habe ich mir schon einverleibt. Nachdem ich mir früher deswegen immer viel zu viele Gedanken gemacht habe, halte ich mich jetzt daran, was ich einmal als Empfehlung las :  Medikamente sofort nach der neuen Zeit einnehmen, nicht lange Rumeiern . Klare Ansage, wird gemacht.
Sitze jetzt auf dem Flughafen in Nadi/Fiji herum. 


Die Begrüssung erfolgt mit fröhlicher Musik, dann kommen die strengen Kontrollen. Erdnüsse und dergleichen werden angeblich nach Laune des Kontrolleurs konfisziert. Bei meinen am Flughafen in Seoul erstandenen Nüssen wurden beide Augen zugedrückt, an die im Koffer liegenden restlichen, mit getrockneten Früchten gemischten habe ich gerade nicht gedacht. 
Bereits im Einreiseformular wird speziell auch danach gefragt. Getrocknete Früchte sind  extra vermerkt als anzumeldende und nicht einzuführende Waren, genau wie Wurst, Fleisch und wilde Tiere.
Drakonische Strafen werden angedroht , wenn man es wagt...   
Ich werde mein Studentenfutter im Hotel lieber schnell verschlingen. 
Der Transfer zum Hotel verzögert sich, es wird noch auf einen anderen Gast gewartet.
So trinke ich meinen ersten Café Latte am Airport von Nadi und beobachte die Leute. 

Interessant finde ich die sehr unterschiedlichen Kleidungsstücke besonders der Männer. Habe nun schon verschiedene Rocksorten an ihnen entdeckt, wobei mir ein weißer, wadenlanger (aber das sind sie wohl immer), mit großen Zacken am Saum am besten gefiel.
Jetzt fangen gut 3 Wochen Südseeurlaub an. Vielleicht kann ich ja so tief entspannen hier, dass ich nichts mehr zum Bloggen habe. Wer weiß???
Es ist fast ein wenig kühl hier, trüb, der Himmel ist grau. Zum Eingewöhnen ist das o.k., vielleicht bin ich auch nur übermüdet.

Ich geniesse erst einmal mein großes Zimmer, halte ein Mittagsschläfchen, ordne
meine Koreanotizen und gehe dann an der Strand.



Dass dies hier nicht der schönste Strand meines Urlaubs sein wird, ist mir zum Glück klar. 


In Nadi steigen die meisten Leute nur für eine Nacht ab, und entsprechend hoch sind auch die Preise. Ich habe 3 junge Mädchen kennengelernt, sie schlafen im selben Hotel wie ich, das auch ein Hostel hat, in einem engen kleinen Schlafsaal mit mehreren Betten und müssen dafür 38 US $ zahlen -  pro Person und Nacht!


Einige Leute schaukeln in der Hängematte,  andere nehmen einen Drink am kleinen Pool, während am Strand ein Mann hoch zu Ross sein 2. Pferd für einen Ritt am Strand anpreist, tragen junge Leute flache Boote ins absolut ruhige Wasser.
   
Es wird schnell dunkel, kurz nach 18 Uhr ist es soweit. Dann werden nebenan am Strand Lichter auf den Tischen angezündet, junge Leute fangen an zu singen, trommeln und auf Gitarren zu spielen und haben ein Lagerfeuer angezündet. Auf dem Meer entdecke ich zahlreiche Fischerboote, die zur Nacht ausgelaufen sind.
Ich nehme mein Abendessen zu mir, einen Salat mit Tiefseefisch und Knoblauchbrot. Es ist ok, aber kaum gewürzt und schmeckt mehr nach Kalb als nach Fisch.
Die 3 Abiturientinnen an meinem Tisch stochern müde in ihrem Essen herum, 2 kommen aus Deutschland, eine aus Finnland. Sie sind angereist, um eine 3- monatige  Freiwilligentätigkeit in einer Grundschule auf einer entfernten Insel anzutreten, wo sie Englisch unterrichten werden. Alle 3 haben mindestens 25 Flugstunden hinter sich und sind völlig kaputt. Da bin ich mit meinen gut 10 Stunden von Seoul doch gut dran.
Nun mache ich es mir im Zimmer wieder bequem. 

Die Abendwache an der kleinen Rezeption hat ein relativ gross gewachsener, schlanker, älterer Einheimischer, der mir gefällt. Er trägt ein dunkelblaues Kostüm mit Jackett mit quietschegelbem Herrenhemd, in das 2 Kugelschreiber wie Haarclips eingesteckt sind und einen wadenlangen Rock, 2 Muschelketten um den Hals, 1 Hibiskusblüte zwischen dem Bügel der Hornbrille und dem krausen Haar. Seinen Mund zieren grosse Zähne, in der oberen und unteren Reihe glänzt jeweils der 2. Zahn durch Abwesenheit.
Beim Abschreiten der kleinen Eingangshalle trägt er ständig seine wichtigen Unterlagen in einer Mappe bei sich. Er ist sehr nett und erklärt mir gleich, dass ich zur Fahrt nach Nadi lieber den Bus für 1 Fiji- Dollar, statt das Taxi für 10 Dollar nehmen soll. Recht hat er, da kann ich doch glatt lieber mehr Internetzeit kaufen, die es hier nicht geschenkt gibt. 

Keiner hingegen kann mir erklären, wie ich das teuer erstandene Ticket zum Internetbetrieb meines iPads in Funktion setze. Da hilft auch die Umstellung auf Betrieb in Englisch nichts. In meinem Zimmer ist keinerlei Signal zu empfangen und in der Lobby ist auch der Wurm drin.
Der einzige junge Gast, der noch auf ist, zeigt sich zwar sehr interessiert, sein erster Satz allerdings lautete: "Sorry, I am very drunken". Entsprechend verlaufen seine Versuche.


Freitag, 6. September 2013

Die Tage purzeln durcheinander.

Keine Ahnung , wieso.  Jetzt habe ich gerade "auf der Mauer" veröffentlich, es müsste also jetzt an erster Stelle stehen, tut es aber nicht.  Dann hilft nur Blättern, wie in einem Buch, das auseinander gefallen ist. Macht nichts. Jeder Tag hat seine eigene Geschichte!

Mittwoch, 4. September 2013

Mittwoch.... Museumstag...


Nach 2 Haltestellen mit der "Green Line" erreiche das "National Museum of Korea".





Ich bin sehr angetan von dem Gebäude und begeistert von dem, was geboten wird.
Die Räume sind grosszügig gestaltet, Beleuchtung und Belüftung super. 
Es ist das grösste Museum im asiatischen Raum und zeigt 150.000 Exponate. Kein Wunder, dass das nicht zu schaffen war in meiner kurzen Besuchszeit.
Es wird ausdrücklich erwähnt, dass das Museum, ohne großen Lärm damit zu machen, mit Nordkorea positiv zusammenarbeitet und dass es dadurch auch zum Austausch von Kulturgütern käme, die man sonst nie zu sehen bekäme.
Parterre schaue ich mir gründlich an, dort geht es um die Urgeschichte bis hin zur Frühen Neuzeit Koreas.



500 Jahre alte Grabmalereien:


Goldene Schuhsohlen:


Besonders haben es mir Figuren und Schmuck angetan.









 Ein paar Räume sind der sehr interessanten Silla- Periode gewidmet, die ich mir eigentlich auf einer Rundreise durch den Südosten genauer ansehen wollte. In dieser Zeit um 500 kam der Buddhismus in Korea in seine erste Blütezeit.





Auch die Joseon- Periode kommt nicht zu kurz. Ihr begegnet man ja in den Palästen Seouls auf Schritt und Tritt. Ab etwa 550 bis um 1900 wurde dann der Buddhismus in Korea von Staats wegen zwar nicht verboten, aber in manchen Zeiten stark unterdrückt. Das ist auch wohl eine Erklärung dafür, dass man in den Palästen keine einzige Statue sieht.

Im 1. Stock lagern Schenkungen aus aller Welt und Kalligrafien, und es werden  buddhistische Malereien  ausgestellt. Hier lege ich einen Schnelldurchgang ein. Meine Zeit ist leider zu begrenzt.



Im 2. Stock sieht man Gegenstände aus dem gesamten asiatischen Raum, besonders interessante Stücke aus Zentralasien bzw. Seidenstraße. Da komme ich nicht so flott voran.





Außerdem gibt es wunderschöne buddhistische Skulpturen aus ganz Korea zu sehen.










Draußen ist es brütend heiß. Mein Schirm ist mittlerweile von dem bisschen Wind, der hier weht, völlig zerfleddert. Das Prachtstück sollte länger halten, stammt es doch aus Kuala Lumpur und hat eine metallene Beschichtung gegen die Sonne.


Ich gönne mir eine kurze Rast und verzehre einen "Potatoehotdog", das ist ein aufgespießtes Würstchen, völlig von einem Kartoffelteig ummantelt und durch die Fritteuse gezogen.  Schmeckt erstaunlich gut !


Da ich mir schon  die Grenzbesichtigung spare, will ich mir wenigstens die War Memorials of Korea" und das dazugehörige Museum ansehen, nur 3 Stationen mit der U-Bahn entfernt.




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Die Namen von tausenden Soldaten aus verschiedenen Ländern, die Südkorea unterstützt haben, sind ganze Gänge lang in große Steintafeln gemeißelt. Die unendlich vielen amerikanischen Namen sind nach US- Bundesstaaten zusammengefasst worden.

Draussen ist allerlei Kriegsgerät ausgestellt, vom Panzer bis zu Raketen, einem Schiff und Flugzeugen.

    


Am Hauptzugang zum  Museumskomplex steht ein schmales hohes Mahnmal mit martialisch furchterregend aussehenden Kämpfern um die Basis des Monumentes herum gruppiert, sozusagen als kämpfende Truppe. Das lange lange schmale Mal soll 2  betende Hände darstellen. Wie es im Prospekt heisst, wird auch um Frieden und  Versöhnung gebetet. Gemerkt habe ich davon nicht so viel.



Über einem begehbaren Steinhügel steht die Statue der 2 Brüder, die nach einer wahren Geschichte gestaltet ist, die auch verfilmt wurde. Ich habe den Film kürzlich erst gesehen, er ist ergreifend und zeigt die Geschichte zweier Brüder, die als junge Männer in den Krieg mussten, letztendlich einer auf der nord-,  der andere auf der südkoreanischen Seite landete. So trafen sie sich auf dem Schlachtfeld wieder, und einer der beiden kam um.

 

Im Museum werden die Kriege zwischen dem Norden und dem Süden ausführlich behandelt.




Nordkorea scheint nichts weiter zu sein als Feindesland, es scheint kein Interesse an Wiedervereinigung zu bestehen. Jedenfalls kommt es mir so vor, im Museum, draußen und in Gesprächen mit Koreanern.
Es wird er ein Feindbild regelrecht gepflegt, man kann sich drinnen so eine Art Realityshow ansehen, wo es kracht, donnert und nach Schießpulver riecht. Auch gibt  es Extraräume, in denen man an Gewehren das Schießen selber ausprobieren kann.



Die Darstellungen sind ziemlich drastisch. Aber wie soll man auch sonst Kriege darstellen, wenn man in einer bedrohten Zone lebt.

Als Kontrast dazu wird in den Aussenanlagen ständig sanfte, klassische Musik abgespielt, was mich anfänglich stark irritiert. Spazierengehen zwischen übrig gebliebenem Kriegsgerät bei Softklassik.
Für heute reicht es mir, ich habe gestern zu viele Treppen bewältigt. Ich versuche es einmal mit den Fahrstühlen und Rolltreppen, die ich finde.


Tatsächlich klappt es auch 3x,  aber einmal muss ich  zurückrudern, da ich am falschen Ende rauskomme.  
Auf dem Heimweg treffe ich noch an einem Riesenaufgebot von Feuerwehrautos.  Es hat gebrannt, mitten in der Stadt. Ein ganzes Wohnhaus von der älteren Sorte ist total abgekokelt.


Unterwegs stelle ich fest, dass hier sogar die Bäume nummeriert sind.


Hoi erklärt mir, dass überall die Bäume Nummern hätten, auch die Elektrizitätsmasten. Dies sei wichtig, damit man bei einem telefonischen Hilferuf immer genau angeben könne, wo man sich befindet.

Um 19 Uhr gibt es Abendessen, ich bin heute bei meinen Vermietern eingeladen. Es gibt gutes koreanisches  Essen mit diversen Gemüsesorten und natürlich Kimchi.

Hong taut nach und nach mehr auf, und so kommen zunehmend offenere Gespräche zustande, wenn Hoi nicht dabei ist.
So scheint sie froh zu sein, wenn der Mann ab und zu auf längeren dienstlichen Auslandsreisen ist. Dann habe sie ihre Ruhe, könne entspannen. Auf den Reisen ihn zu begleiten, das käme ihr nicht in den Sinn. Dann habe sie ja ganztags den Sohn am Rockzipfel. Da sei es schon besser, sie bliebe hier, und er geht brav täglich viele Stunden in den Kindergarten.

Schlafen, Trinken, Rauchen, das sei das Einzige, was ihren Mann interessiere. Er habe kein Hobby , interessiere sich für gar nichts.

Er arbeitet für eine ausl. Firma, was den Vorteil hat, dass er nicht täglich von morgens bis abends ins Büro muss, die koreanischen Männer in koreanischen Firmen kämen im Allgemeinen sehr spät nach Hause. Er könne auch von zu Hause arbeiten und es langsam angehen lassen. 
Heute schlurft er zuerst zur Akupunktur, dann zum Friseur, danach sitzt  er am PC, und seine Frau stört ihn und lässt  ihn meinen Koffer die Treppe hinunter schleppen, freiwillige Anstalten waren nicht zu erkennen.
Seine picklige Brust schaut aus einem gewelltem T-Shirt- Ausschnitt heraus, das er zu einer Art Schlafanzughose trägt.
Heute haben sie mich zum Essen eingeladen. Am Abend zuvor glänzte  er auch schon mit dem komischen T- Shirt, das aussieht, als hätte man mehrfach versucht, es mit dem Ausschnitt einem Elefanten über den Kopf  zu ziehen.  An den anderen Tagen trug er ein Unterhemd, das sah dagegen gepflegt aus.

Er ist ein ruhiger, freundlicher Vertreter, der wenig und leise spricht, viel in sich hinein lächelt.
Das Essen ist sehr gut. Es gibt Reis, Kimchi, Schweinefleisch und diverse andere Beilagen. Sie scheint nicht gerne zu kochen. Das Essen hat eine Frau gemacht, die wohl 1x in der Woche im Haushalt hilft. Sie macht auch den ganzen Kimchi- Vorrat für die Familie, der dann in die Truhe kommt, die Ausmaße hat, wie bei uns eine große Gefriertruhe. Links wird das Kimchi gelagert und rechts das  frische Obst oder Gemüse.
Beim Essen strahlt Hoi und meint, er sei ein sehr guter Koch, er könne dies und das zubereiten. Nur Lust habe er dazu keine.
Sie scheint unternehmungslustiger zu sein, war ja auch schon von Berufs wegen 2 oder 3 Jahre in Afrika. Sie träumt heute schon davon, dass sie in 6 Jahren mit Hoi und dem dann 10- jährigen Sohn eine Europareise mit dem Auto macht, so wie sie es vor Jahren schon einmal mit ihrer Mutter gemacht hat.
Hauptthemen sind aber immer wieder die Erziehung und die Schul- sowie Uniplanung für den Sohn. Das wird alles bereits in frühester Kindheit akribisch zurecht gelegt. So haben die Beiden jetzt bereits einen neuen Umzug im Auge, wenn der Junge ins Gymnasium kommt. Dann soll er es nicht so weit in eine gute Schule haben, was auch den Vorteil habe, dass die Arbeitsstelle des Mannes dann näher sei.


Nun geht es ans Packen. Morgen ist meine Zeit in Seoul um. Es hat mir gut gefallen, ich hätte mich noch ein paar Tage beschäftigen können.
Das Landesinnere würde mich interessieren, es müsste besonders schön im Oktober sein, wenn sich die Blätter färben.