Mittwoch, 11. November 2015

der Yasawa Flyer nach Waya Lailai

Seit 4 Uhr bin ich wach. 6 hätte auch gereicht.
Die Papp- Pancaces sind kaum verdrückt, da kommt auch schon der Bus.
Dieser sammelt alles ein, was auf die kleinen Inseln will und braucht daher seine Zeit. Auf den Strassen Nadis herrscht derweil  Gewusele. Gegen 8 geht die Schule los. Die Kinder sind schon unterwegs. Es wird Schuluniform getragen. Die älteren Jungs sind mit Schlips, weißem oder beigem Hemd, die Mädels mit Rock in Blau oder Braun ausgestattet.
Verkehrsschilder, mit Stoppschild auf eine Stange genagelt, werden von Schülerlotsen quer über die Straße gehalten. 
Muslimische Mädchen dürfen bereits ab der ersten Klasse unter großen weißen Kopftüchern schwitzen, bei den anderen wird dem Wind gestattet, dem Kopf luftige Kühlung zu verschaffen.
Die  einzige Moschee, die ich bislang in der Südsee gesehen habe, ist hier im Nadi und die Schule gleich dabei.

Im Hafengebäude werden unsere Koffer eingesammelt und nach einem Papaya- Ananas- Ingwer Drink, frisch zubereitet, geht es an Bord des Yasawa Flyers.

Ich suche mir einen Sitzplatz in der mittleren Ebene, da hat man zwar keinen guten Rundblick, dafür aber Schatten. Der gestrige Tag ganz oben auf dem Schiff war wunderbar, aber die Sonne ist mir zu heftig.
Die Fahrt dauert etwa 90 Minuten. Unterwegs wird an mehreren Inselchen gehalten und Leute steigen aus und ein. 


Dann sind wir dran. Es geht raus bei der Insel Waya Lailai.

Die Ausbootung ist abenteuerlich. Man muß irgendwie versuchen, die wegen der Wellen ständig wechselnden Höhenunterschiede zwischen der Fähre und dem kleinen Holzboot zu überwinden, wobei hilfreiche Hände geboten werden und man doch letztendlich irgendwie ins feuchte Boot stolpert oder rutscht. Mit Rucksack auf dem Buckel soll man sich dann auch noch möglichst schnell auf den Boden des Bootes setzen, denn alles muß flott vonstatten gehen, immer einer links und einer rechts. Vollgepfropft  mit allem was reingeht an Menschen, Rucksäcken und Koffern erreicht das Boot das Ufer, ohne dass wir durchnässt werden.
Dort werden wir vom musikalischen Begrüßungskomitee in Empfang genommen und dürfen nach einem lauten Bula ( gesprochen m'bula, das heißt hallo ) aus dem Boot krabbeln.


Die Koffer werden an Land geschafft und wir bekommen unsere Infos.
Auch dieses kleine Resort wurde beim Taifun Ende letzten Jahres verwüstet. Die Besitzer haben es geschafft, es schon wieder in Betrieb zu nehmen. Auf einer anderen kleinen Insel, nämlich Bounty Island, wo wir ursprünglich auch eine Nacht verbringen sollten, geht der Betrieb voraussichtlich erst im Dezember wieder los, dort ist man immer noch am Renovieren und Reparieren.
Ich bin in einer fantastischen Hütte in der ersten Reihe untergekommen, sozusagen in der Luxushütte.


Da stehe ich nun, neben mir ein Vogel, auf einer Terrasse direkt vor der Tür zur Hütte. Die Füße hoch, vor mir Palmen, Papaya und ein Baum mit dicken Blättern, dessen Namen ich nicht weiß. Unter den Bäumen liegt feiner heller Sandstrand und dann: das unendlich türkis- bis azurblaue Meer. Rechts eine andere kleine felsige  Insel, links ein Felsen im Meer und am Horizont ein paar weiße Wölkchen.
So kann es bleiben. Endlich Südsee!




Nun hat sich der weite anstrengende Weg hierher doch richtig gelohnt. Bereits gestern, beim Tagesausflug war sie Szenerie schon ähnlich, nur daß da kein Bett bereit stand.
1x war sich schon zum Schnorcheln, das Wasser ist super, kommt mir auch nicht so kühl vor wie bisher, aber unter Wasser ist tote Hose, zumindest auf einer Seite. Da ist alles kaputt, man sieht wenige Fische. Ab und zu kommt ein kleiner Schwarm vorbeigezogen, und richtig toll finde ich die Regenbogenfische, die wie aus einem Bilderbuch entsprungen aussehen. Sie lassen sich nicht gerne fotografieren, wie viele schöne andere Sorten auch. Die kleine Unterwasserkamera, die ich mir extra für diese Reise besorgt habe, benutze ich zwar, aber den Kauf hätte ich mir sparen können, wegen der überall abgestorbenen Riffe.
Am Strand bereiten sich die Einheimischen auf den Abend vor, kurz nach 6 ist es stockdunkel. Vorher muss das Brennholz im Trockenen sein, der Wasservorrat aufgefüllt, das Boot wird gesichert.






Nach einem Strandspaziergang, der wegen der großen Hitze und der um 17 Uhr immer noch starken Sonnenstrahlung  anstrengend ist, stürze ich mich noch einmal mit Schnorchel ins Wasser. Jetzt bekomme ich ein paar Fische zu sehen, die mir bislang noch nicht begegnet sind.
Außerdem bekomme ich eine große schwarze Dornenkrone und einen einzigen blauen Seestern zu  Gesicht. Ich bleibe noch ein wenig im flachen Wasser liegen, und die kleinen Fischchen tummeln sich an meinen Händen und Beinen. Als das Gefühl am Bein sich plötzlich ändert, drehe ich mich um und schieße im gleichen Moment auch schon aus dem Wasser. Ich sehe gerade gerade noch, wie eine etwa 30cm lange, schwarz-weiß geringelte Wasserschlange über meinen Unterschenkel gleitet, und gerade der Biss dieser Schlange soll tödlich sein. Da sie aber an das große Menschenfleisch nicht so gut ran kann wegen ihres kleinen Maules, sollte man sie vor allem nicht zwischen die Finger und die Zehen lassen.
Morgen ist Schnorcheln mit Haien angesagt, vielleicht wird es ja da was.
Abendessen gibt es auf der Terrasse hoch über dem Meer, dazu singen 3 Männer zur eigenen Begleitmusik auf Gitarren und Ukulele. Später wird am Strand noch ein bißchen gezündelt. Wie früher bei den Pfadfindern.


 


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