Montag, 2. September 2013

Markt und Bahnhof

Heute verlasse ich das Haus erst um 15 Uhr.
Es ist Sonntag, der 1.9. 2013.

Es geht zum Namdaemun Market. Hier reiht sich links und rechts der kleinen Strassen ein Shop an den anderen, und unterm Strich verkaufen alle das Gleiche. Dazwischen läuft ein Mann mit umgehängtem Lautsprecher und mahnt zur Eile bei der Umkehr, da er die baldige Wiederkunft Jesu erwartet.


 Interessanter finde ich dann die verschiedenen Essensstände, wo es für meine Augen doch manchmal ganz schön exotisch zugeht.




Das sind keine Ledergürtel, sondern Tintenfischarme, die in einer handbetriebenen Maschine plattgewalzt werden.



Ich gönne mir an einem Stand einen leckeren Hefekloss mit einer braunen süßen Füllung und ein Stück aufgespießter Ananas. SEHR lecker.



Interessant erscheint mir der Bahnhof, also auf geht`s zu Seoul Station.
Nachddem ich mich aus den U- Bahnschächten wieder hervor gearbeitet habe, komme ich am modernen Bahnhof wieder ans Licht.




 Zunächst schleiche ich drum herum und entdecke das alte Bahnhofsgebäude, in dem gerade eine Kunstausstellung läuft.  Nicht ganz mein Ding, aber dümmer macht's ja nicht.


Das Gebäude ist sehenswert.  




Draußen scheint ein Treffpunkt für Obdachlose zu sein. Diese liegen aber ganz ordentlich auf Alumatten im Randbereich und werden gerade von einer Art Heilsarmee mit Essen und Getränken, sowie neuen Matten versorgt. Unter einem Zelt findet ein Gottesdienst statt, es ist Sonntag.


Da ich mich entschlossen habe, nicht nach Busan zu fahren, will ich mir wenigstens den KTX einmal ansehen, der 300 km/Std fährt. Da er noch ein paar Minuten steht, springe ich schnell hinein. Er sieht drinnen nicht viel anders aus als unser ICE. Gereizt hätte es mich schon, aber ich merke, dass es auch hier noch genug zu sehen gibt, und ich habe keine Lust auf Gehetze.





Neben dem Bahnhof ist der Supermarkt von Lotte, einer koreanischen Kette wie bei uns z.B. Rewe.

Vom Angebot bin ich nicht besonders angetan, zumal es rappelvoll und die Klimaanlage grottenschlecht ist. Die Lebensmittelabteilung hingegen lässt mein Herz höher schlagen. Das Angebot haut mich fast um.


Es gibt viel zu probieren, und ich lasse mich nicht 2x bitten. Leid tun mir die Schalentiere in einer Kiste, die von den Kunden bei lebendigem Leib am Bein gezogen und geprüft werden, bevor sie in der Plastiktüte zum Wiegen verschwinden.


Der Rest ist schon geschlachtet.   Frische Salatblätter werden feucht gekühlt, das gibt es bei uns ja auch schon, aber hier nebelt es richtig.


Leckeres Essen könnte man haben, wenn man eine Art Fahrkartenausgabe-Automat bedienen könnte.    Da muss man sich nämlich das Ticket ziehen, indem man auf das gewünschte Gericht tippt und bezahlt. Meinen Geldschein will der Apparat aber nicht, und die Bedienung stellt sich doof. Ich soll etwas von ihrem gebratenen Kram nehmen, was ich aber nicht will. 



Also ziehe ich beleidigt von dannen und kaufe mir Sushi in einer Pappschachtel, dazu ein Getränk, und das verspeise ich in der Abendsonne auf einer Bank vor dem Bahnhof. 

 

Zur Erholung und zum Abschluss des Tages gibt es dann noch einen Kaffee im  "The-Angel-in- us- Caffee".  Namen gibt es, da staunt man nur.



In der Abendsonne bekommen manche Häuser schöne Farben. Im Hintergrund ist der Seoul Tower zu sehen, von dem ich schon heruntergeguckt habe.

In ganz Seoul habe ich keine 10 Hunde gesehen, 4 davon hat dieser Herr. Und er passt gut auf sie auf. 2 dürfen mitfahren und 2 begleiten ihn zu Fuß.

1 Kommentar:

  1. Wie schmecken glatt gebügelte Tintenfischarme? Bitte beeil dich, damit du die Ankunft von J. nicht verpasst, denn mit diesen Fotos könntest du Geld für deine nächste Reise verdienen.
    Ich habe überhaupt den Eindruck, dass du für Korea mehr Zeit hättest einplanen müssen, Aber das erkennt man ja leider immer, wenn es schon zu spät ist.
    Weiter so!
    Anonyma

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